
KAPITEL 1
Art, Aussehen, Eigenschaften
Weizen deckt weltweit ungefähr 20 Prozent des menschlichen Kalorienbedarfs ab und ist daher die wichtigste Nahrungspflanze der Erde. Die heute wichtigste und am meisten verbreitete Weizenart ist der gemeine Weizen in verschiedenen Formen, die unterschiedliche Ausprägungen aufweisen. Angebaut werden überwiegend zwei Arten: Weich- und Hartweizen. Die Weizenähre hat entweder sehr kurze Grannen oder ist unbegrannt (Grannen sind die langen Spitzen an den Ähren). Die Körner sind länglich oder eiförmig, die Farben variieren von weißgelb bis rotbraun. Interessant ist, dass das Wort Weizen sich vom Wort „Weiß“ ableitet: Ein deutlicher Verweis auf die helle Farbe der Körner und das helle Weizenmehl.
Emmer, Dinkel und Einkorn zählen zu den bespelzten Kulturformen des Weizen. Ihre Körner sind von feinen Hüllen, die zwischen den Getreidekörnern an der Ähre wachsen, den Spelzen, fest umschlossen.
Bei den nackten Kulturformen, zu denen der Gemeine Weizen, der Hartweizen und der Rauhweizen gehören, lassen sich die Körner bei der Reife leicht aus den Spelzen lösen.
KAPITEL 2
Woher kommt das Getreide?
Weizen ist die zweitälteste Kulturpflanze der Menschheit, seine Kultivierung begann kurz nach der von Gerste. Die Heimat des Weizen ist wahrscheinlich Südwestasien, von wo aus er sich über ganz Asien bis nach Europa verbreitete. Ausgrabungen, Gräberfunde und Abbildungen auf Denkmälern bezeugen einen Weizenanbau in Ägypten bis 3.000 v. Chr.. Um welche Weizenart es sich dabei handelt – Emmer, Hartweizen, gemeiner Weizen – lässt sich allerdings aus den vorhandenen Quellen nicht genau belegen. Auch das alte Testament erwähnt den Anbau von Weizen und Gerste. Es gibt Belege für die Verwendung und den Anbau von Weizen im alten Rom und Griechenland. Ab dem 11. Jahrhundert, als das Weißbrot in Mode kam, etablierte sich Weizen auch in Mitteleuropa und verbreitete sich bis nach Deutschland. Aufgrund der guten Backeigenschaften des Weizen setzte sich Weizen nach und nach gegen Gerste und Roggen durch. In Deutschland ist Weizen seit den 1960er Jahren die beliebteste und am häufigsten verwendete Getreidesorte.


KAPITEL 3
Wie und wo wird Weizen angebaut?
Moderne Weizensorten sind relativ anspruchslos, haben eine hohe Temperaturtoleranz und passen sich an verschiedene Klimazonen an, daher kann Weizen weltweit fast überall angebaut werden. Weizen bevorzugt warmes und trockenes Klima um die 25 Grad und gedeiht am besten auf lehmigen Böden im Flachland. Weizen ist eine einjährige Pflanze, die 0,5 bis 1 Meter hoch wird. Es gibt Sommer- und Winterweizen. Winterweizen liefert bessere Erträge und hat die bessere Nährstoffbilanz. Weizen muss voll ausgereift und trocken sein, damit das Korn zu Mehl und Grieß weiterverarbeitet werden kann. Die Erntezeit variiert je nach Region. In Europa ist Erntezeit von Juli bis September. In Deutschland ist Weizen das am häufigsten angebaute Getreide, vorwiegend wird Nacktweizen angebaut, bei dem die Körner schon bei der Ernte während des Dreschens alleine aus der Ähre fallen und nicht erst von Spelzen befreit werden müssen. Weizen ist widerstandsfähig, leicht zu produzieren, hat hohe Ernteerträge, ist relativ leicht zu verarbeiten und sehr lagerfähig. Im Süden und Westen Europas überwiegt der Weizenanbau gegenüber den anderen Getreidearten. Große Anbaugebiete sind in Russland, Österreich, Ukraine, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Südserbien, Italien, Frankreich und England und in den USA. Die weltweit größten Produzenten von Weizen sind China und Indien, die ihre Ernte allerdings fast ausschließlich zum Eigenbedarf verwenden.
KAPITEL 4
Eigenschaften des Weizens
Weizen ist seit Jahrhunderten wichtigstes menschliches Grundnahrungsmittel, wird außerdem in der Futter- und in der weiterverarbeitenden Industrie verwendet. Weizen in weiterverarbeiteter Form wird eingesetzt zum Backen von Brot, Brötchen und Gebäck, findet Verwendung in Form von Grieß und Flocken und ist Basis alkoholischer Getränke. Weizen ist nährstoffreich, enthält überwiegend Stärke (Kohlenhydrate und pflanzliches Eiweiß), verschiedene Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe.
Weizen wird in verschiedenen Sorten angebaut. Die Sorte Hartweizen ist gelblich gefärbt und enthält relativ viel Gluten, daher bleibt es beim Backen und Kochen fest. Weichweizen ist sehr hell, wird beim Garen weich und wird überwiegend zu Weizenmehl und Weizengrieß vermahlen.
Das Mehl aus Weizen schmeckt mild und hat optimale Backeigenschaften, auch aufgrund seines hohen Glutenanteils, was Teige aus Weizenmehl gut aufgehen, fest und dabei luftig elastisch werden lässt.

Gut zu wissen...
Tonnen Jahresproduktion
Weltweit werden jährlich über 770 Millionen Tonnen Weizen geerntet, was ihn zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel macht.
Jahre Backgeschichte
Die ältesten Belege für das Backen mit Weizen reichen über 5000 Jahre zurück und stammen aus Mesopotamien und Ägypten.
bekannte Weizensorten
Durch jahrtausendelange Züchtung gibt es weltweit mehr als 200.000 registrierte Weizensorten mit unterschiedlichen Eigenschaften.
aus 1 kg Weizen
Bei der Verarbeitung von Weizen zu Mehl bleiben etwa 75% des Gewichts als Mehl erhalten, der Rest fällt als Kleie und Schalen an.
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